Rückblick 2015
I. Quartal 2015
Streckennetz
Im neuen Jahr wurde das Auswechseln alter Schwellen fortgesetzt. Ein Schwerpunkt war wiederum der Abschnitt zwischen dem Haltepunkt „Schomburgkstraße“ und der Unterführung Lyoner Straße. Im Rahmen einer größeren Baustelle von ca. 40 Meter Länge erfolgte die Instandsetzung im Bereich des Einschnitts zwischen Elster-Saale-Kanal und Bahnhof „Schwarzer Weg“. Hier wurden nicht nur die Schwellen getauscht sondern auch Schotter eingebaut. Kurz vor den Fahrtagen zu Ostern erfolgte das Ausrichten und Stopfen dieses Abschnitts.




Gebäude/ Infrastruktur
Für die Fahrzeughalle erfolgten Anpassungsarbeiten an den Stahlträgern. Tatkräftige Unterstützung erhielt der Verein durch die Gärtnereifeldbahn Plaußig. Unser Hobbykollege hat das Fenster am Anbau des Lokschuppens instandgesetzt. An dieser Stelle nochmals vielen Dank für die Hilfe. Die begonnenen Grünschnittarbeiten auf dem Museumsgelände und entlang der Strecke wurden abgeschlossen.
Fahrzeuge
Nachdem alle Fahrwerksteile der Lok 17 instandgesetzt wurden, konnte mit dem Zusammenbau der Kegelrad-Achsgetriebe und Achsen begonnen werden. Zuerst wurde die Vorderachse montiert. Dabei wurden auch die Kugellager der Achse im Getriebegehäuse erneuert. Der aufwändigste Teil dieser Arbeiten war das Einstellen des Tragbilds der palloidverzahnten Kegelräder. Nach Beendigung der Einstellarbeiten wurde alles wieder demontiert, gereinigt und das Achsgetriebe endgültig montiert. Nach der Montage der neuen Achslager erfolgten der Einbau der Achse in den Rahmen sowie das Aufziehen der Radscheiben.





Der gleiche Arbeitsablauf wiederholte sich an der Hinterachse. Auch hier war die Erneuerung einiger Lager notwendig. Nach der Einstellung des Tragbilds und der endgültigen Montage fand auch die zweite Achse ihren angestammten Platz im Rahmen. Zuletzt wurde die Bremse montiert.



Am Kesselwagen Nr. 30 wurde mit Instandsetzungsarbeiten begonnen. Zunächst erfolgte die Demontage des Behälters und des maroden Holzbodens. Die Ladefläche besteht aufgrund der Nutzung als Seilwindenträger bereits zu ca. zwei Dritteln aus Stahlblechen. Im letzten Drittel wurde nun der Holzboden ebenfalls durch eine Stahlplatte ersetzt. Nach der Anfertigung neuer Behälterauflagen erfolgte inzwischen das probeweise Aufsetzen des Kessels.

II. Quartal 2015
Streckennetz
Eine größere Anzahl Holzschwellen war im westlichen Durchgangsgleis im Museumsbahnhof auszuwechseln. Diese Arbeiten wurden im April abgeschlossen. Im Juni entstand aus leichtem Schienenprofil und Stahlschwellen die ersten leicht zu verlegende Gleisjoche („fliegendes Gleis“), die für gleisgebundene Transporte abseits der festen Gleisanlage Verwendung finden werden.

Gebäude/ Infrastruktur
Ebenfalls im April konnte der gepflasterte Boden im Gleisbereich des zweiten Teils der Fahrzeughalle fertiggestellt werden.


Im Juni wurde der restliche Bereich im zweiten Hallenteil gepflastert. Dabei kamen die neuen „fliegenden Gleise“ zum Einsatz.


Für den Stahlbau der Hallenkonstruktion erfolgten Anstricharbeiten und die Neufertigung statisch erforderlicher Bauteile.
Für den weiteren Ausbau der Fahrzeughalle bzw. für Instandsetzungsarbeiten an den bestehenden Gebäuden konnten gut erhaltene Beton-Hohlblocksteine beschafft werden. Diese waren auf einem Grundstück in der Siedlung Grünau abzuholen und zum Museumsgelände zu transportieren. Etwa 800 Steine wechselten so den Besitzer.
Im Mai wurde der Hang zum Gelände der LeiKra von den Resten der im Februar gefällten Bäume befreit.
Fahrzeuge
Nachdem das Fahrwerk der Lok 17 komplettiert war, wurde Anfang April der Rahmen herumgedreht und zur Rollprobe auf das Gleis gesetzt. Die Rollprobe verlief zu unserer vollsten Zufriedenheit. Anschließend erfolgte der Zusammenbau der Lok. Motor, Getriebe und Tank erhielten ihren angestammten Platz, die Elektrik wurde komplettiert. Zum Schluss wurden Motorhaube und Führerhaus aufgesetzt. Am 1. Mai konnte die Lok wieder dem Einsatzbestand übergeben werden.




Ebenfalls abgeschlossen wurde die Instandsetzung des Kesselwagen Nr. 30. Nach dem probeweisen Aufsetzen des Behälters wurde dieser wieder demontiert und das Fahrgestell sowie der Kessel erhielten ihren Anstrich. Anschließend erfolgten die Endmontage und das Anbringen der Beschriftung.

III. Quartal 2015
Streckennetz
Mitte Juli wurden am Streckengleis neben der Fahrzeughalle auf ca. 30 Metern die Schwellen gewechselt.
Gebäude/ Infrastruktur
Als Nebeneffekt der Gleisbaustelle konnte gleichzeitig ein Leerrohr für den Elektroanschluss der Fahrzeughalle verlegt werden, der an dieser Stelle das Gleis unterqueren soll.



Nach der Fertigstellung des Anstrichs aller Stahlbauteile der Fahrzeughalle begann der Aufbau des 2. Hallenteils. Zunächst wurden die Stützen gestellt. Diese Arbeiten konnten mit vereinseigenen Mitteln durchgeführt werden.



Im Anschluss erfolgte die Montage der Dachträger. Diese wurden am Boden vormontiert und danach mit einem Kran auf die Stützen gehoben.






Anfang Juli wurde der Durchstich vom Karl-Heine-Kanal zum Lindenauer Hafen feierlich eingeweiht. Die Museumsfeldbahn nahm an dieser Veranstaltung teil und stellte den S4000 und die hölzerne Kipplore Nr. 79 aus. Dabei wurde auch erstmalig der Bahnübergang im Zuge der neuen Zufahrtsstraße durch ein Fahrzeug des Vereins – allerdings noch quer zur vorgesehenen Fahrrichtung – befahren.

Fahrzeuge
Der Wagen 31 wurde von seinem maroden Holzaufbau befreit. In den kommenden Monaten soll dieser erneuert werden.
Eimerkettenbagger
Der Eimerkettenbagger erhielt eine neue Schütte für das grobe Siebmaterial.
Historische Siebanlage
Aus der Betriebszeit der Kiesbahn sind keine Kiesverarbeitungsanlagen erhalten geblieben. Aus diesem Grund bemühte sich der Verein seit Jahren um eine entsprechende Anlage. Nun fiel der Startschuss für das neue Projekt „Aufbau einer historischen Siebanlage mit Transmissionsantrieb“. Vor dem Aufbau steht allerdings der Abbau. Damit wurde im September begonnen. Zunächst wurde das Dach entfernt um die Verarbeitungsmaschinen mittels Kran bergen zu können. Gerade die Arbeiten am Dach gestalteten sich schwierig, da sich die ca. 85 Jahre alte Konstruktion teilweise in einem baufälligen Zustand befindet. Außerdem wurden Teile des Becherwerks freigelegt und demontiert.






IV. Quartal 2015
Gebäude/ Infrastruktur
Nach der Montage des zweiten Hallenteils konnte der provisorische Stromanschluss wiederhergestellt werden.
Fahrzeuge
Die Lok 6, Jung EL110 soll ein Führerhaus erhalten. Dafür wurden Blechteile angefertigt und zur Montage vorbereitet.
Historische Siebanlage
Die Hauptbaustelle im ausklingenden Jahr war zu Abwechslung nicht in Lindenau, sondern im fränkischen Wollbach. An insgesamt zwei Wochenenden setzten wir die Bergung der Siebanlage fort.
Am Wochenende 24./ 25. 10. wurden hauptsächlich die Hauptwelle der Transmission und der stationäre Dieselmotor demontiert. Beim Motor handelt es sich um einen stehenden Einzylinder-Zweitaktdieselmotor der Eilenburger Motorenwerke. Hergestellt wurde der Motor mit der Fabriknummer 6544 wahrscheinlich um 1927. Es handelt sich um den Typ S30 mit einer Leistung von 25 PS.
An diesem Wochenende wurde auch die Teile des Elevators in der Kippgrube weiter freigelegt.


Der Motor an seinem alten Platz

Fabrikschild des Motors

Lieferfirma des Motors

Demontage des Außenlagers der Kurbelwelle

Demontage des Motors

Demontage des Motorschwungrades




Die Demontage der Transmissionswelle erfolgt feldbahnmäßig

Demontage der Transmissionswelle

Transmissionswelle und Motorschwungradhälfte

Unterteil des Elevators


Demontage der zweiten Motorschwungradhälfte

Das Motorschwungrad ist transportfertig

Demontage des Motors

Der Motor wird von seinem alten Fundament abgehoben

Freilegen der Pressluftflasche
Am Wochenende 7./ 8. November erfolgte die Vorbereitung zum Transport. Dafür wurde der Motor aus seinem angestammten Raum gebracht, um ihn an eine für LKW zugängliche Stelle zu bringen. Ebenso wurden die Bauteile des Elevators aus der Grube gehoben und die Siebmaschinen vom noch darin befindlichen Sand befreit. An diesem Wochenende konnte damit die aufwändige Demontage der Siebanlage abgeschlossen werden.





Transport des Motors, auch hier wurden wieder Gleisjoche genutzt

Der ehemalige Standort des Motors


Aus den Siebmaschinen wurde zur Reduzierung des Gewichtes der Sand entfernt

Die Pressluftflasche zum Anlassen des Motors



Das Unterteil des Elevators wird geborgen
Ein großes Dankeschön möchten wir an dieser Stelle an den ehemaligen Betreiber der Wollbacher Sandgrube aussprechen, der und wie auch schon den Eimerkettenbagger auch die Siebanlage samt Antriebsmotor kostenlos überlassen hat. Darüber hinaus erwies sich sein Wissen über die Anlagen als wahrer Schatz. Wir konnten also zu den Anlagen selbst auch die Erinnerungen an die Errichtung Anfang der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts bis zum Ende des Betriebs der Siebanlage – immerhin liegt dieses auch schon etwa 50 Jahre zurück – mit nach Lindenau bringen.

Am 10. 11. Erfolgte dann der Transport des Großteiles der Wollbacher Siebanlage nach Lindenau. Lediglich die Dachziegel verblieben zunächst vor Ort und werden zu einem späteren Zeitpunkt abgeholt.







